Wissenschaftlichen Arbeiten wird üblicherweise ein Abstract, also eine Kurzzusammenfassung, vorangestellt. Wichtig ist, dass solch eine Kurzzusammenfassung genau das bleibt: kurz! Hier erfahren Sie, was ein aussagekräftiges Abstract ausmacht und wie Sie es schreiben. Und wenn’s dann doch noch einen Feinschliff braucht, sind unsere Korrektoren und Lektoren für Sie da.
So wenig wie möglich, so viel wie nötig
Ein Abstract ist kurz. Wirklich kurz: 150 bis 250 Wörter stehen Ihnen üblicherweise zur Verfügung. Das macht das Schreiben nicht unbedingt einfacher. Denn egal wie gross Ihre Arbeit ist – von der 20-seitigen Bachelorarbeit bis zur 500-seitigen Dissertation –, der Platz für’s Abstract bleibt der gleiche.
Das beinhaltet das Abstract
Unterbringen sollten Sie in diesen 150 bis 250 Wörtern die wichtigsten Punkte Ihrer Arbeit. Präsentieren Sie kurz das Themengebiet und die zentrale Fragestellung oder Hypothese. Erwähnen Sie, wo das Werk im aktuellen Wissensstand eingeordnet ist und welchen Beitrag die Arbeit dazu leisten soll. Zeigen Sie Ihre Methodologie sowie die Resultate und Erkenntnisse Ihrer Forschungsarbeit.
Satz für Satz zum Ziel
Das hört sich immer noch nach viel zu viel Inhalt für sehr wenig Text an? Brechen Sie Ihre Arbeit auf kleine Einheiten herunter: Beschränken Sie sich dabei auf die Kernaussagen und schreiben Sie zu jedem der oben genannten Punkte nur ein bis zwei präzise Sätze. Und zwar keine Schachtelsätze: Das Ziel sollte sein, dass Sie im ganzen Abstract höchstens gleich viele Kommas wie Punkte brauchen!
Die Tonalität
Halten Sie das Abstract im gleichen wissenschaftlichen Ton wie Ihre Arbeit. Als kleine Erinnerung: Das geht so. Bleiben Sie bei einer sachlichen Sprache und vermeiden Sie die persönliche Sicht. Personalpronomen wie «ich» oder «wir» wirken schnell unprofessionell. Versuchen Sie dennoch, Aktivsätze zu schreiben. Das hält die Sätze kürzer und erhöht die Lesefreundlichkeit.
Die richtige Formatierung
Die Struktur und Formatierung einer wissenschaftlichen Arbeit ist eine kleine Kunst. Beim Abstract gilt die Grundregel: Es darf sich vom Rest der Arbeit abheben. Formatieren Sie es in Blocksatz, eventuell sogar mit beidseitigem Einzug. Auch Fett- oder Kursivschreibung sind erlaubt. Übertreiben Sie es aber nicht. In der Regel erhält das Abstract eine eigene Seite und zwar direkt nach dem Deckblatt, also noch vor Einleitung und Inhaltsverzeichnis. In diesem wird das Abstract übrigens nicht gelistet.
Ihr idealer Leser: Prof. Dr. D. Okter
Jeder Text hat einen Leser oder eine Leserin – auch Ihr Abstract. Stellen Sie sich beim Schreiben nicht Ihren Dozenten bzw. Ihre Dozentin oder die Bewertungsjury vor, die das Abstract verlangen und die Arbeit sowieso lesen (müssen), sondern Ihren idealen Leser: Denken Sie an eine Wissenschaftlerin, die eigene Forschungsarbeit betreibt. Bei der Recherche stösst sie auf Ihre Arbeit. Titel und Untertitel passen zu ihrem Forschungsgebiet und ihr Interesse ist geweckt. Sie liest das Abstract – und entscheidet aufgrund dieses kurzen Texts, ob sie die ganze Arbeit kauft, liest und vielleicht sogar zitiert. Das grösste Lob für jeden Wissenschaftler und für jede Wissenschaftlerin! Natürlich ist das bei einer Bachelor- oder Masterarbeit etwas hoch gegriffen. Dieser kleine Trick kann Ihnen aber helfen, ein gutes Abstract zu schreiben.
Sie brauchen weitere Unterstützung oder möchten sichergehen, dass Ihr Abstract ins Schwarze trifft? Unsere Lektoren und Korrektoren helfen Ihnen gerne dabei.
Photo-Credits: Avi Richards