Eine Schreibblockade kann jeden treffen
Zunächst einmal vorab: Eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit schreibt man nicht „einfach mal so“. Das ist harte Arbeit und da kann es auch mal „haken“. Schreibblockaden sind überhaupt nichts Ungewöhnliches und Sie befinden sich damit in bester Gesellschaft. Selbst berühmte Schriftsteller wie Dostojewski, Hemingway oder Musil haben darunter gelitten. Zum Glück gibt es gute Strategien, die beim Überwinden einer Schreibblockade helfen.
Keine Angst vor dem leeren Bildschirm
Manchmal genügt es schon, die Computertastatur gegen einen traditionellen Bleistift oder Kugelschreiber zu tauschen. Sie notieren handschriftlich, was Ihnen zum Thema durch den Kopf geht und strukturieren es anschliessend in einer Art Mindmap oder Cluster. Auf diese Weise entdecken Sie nicht nur neue Facetten Ihres Themas, sondern können Ihre Gedanken auch klarer fassen und finden einen neuen Schreibimpuls.
Sie finden keinen Anfang?
Dann fangen Sie doch einfach irgendwo an. Wer sagt, dass die Einleitung zuerst geschrieben werden muss? Schauen Sie sich Ihre Notizen an und beginnen Sie stattdessen mit dem Punkt, zu dem Ihnen auf Anhieb etwas einfällt. Die Idee, eine wissenschaftliche Arbeit in einem Rutsch von vorne nach hinten herunterzuschreiben, ist ein Trugschluss. Ihre Textbausteine lassen sich nachträglich verschieben und wie Puzzleteile zu einem Ganzen zusammenfügen. Zunächst ist es wichtig, dass Sie überhaupt erst mal anfangen zu schreiben.
Das klingt doch blöd
Finden Sie? – Zu hohe Ansprüche an sich selbst bringen das Schreiben ins Stocken. Betrachten Sie Ihre ersten Textentwürfe stets als Rohfassungen, die nicht in Stein gemeisselt sind und an denen Sie später noch arbeiten können. Wenn Sie das Geschriebene nach einigen Tagen lesen, werden Sie feststellen, dass es längst nicht so schlecht ist, wie Sie dachten. Und wenn der innere Kritiker partout nicht schweigen will: Stellen Sie die Schriftfarbe einfach vorübergehend auf weiss – so können Sie frei von der Leber weg schreiben, ohne gleich an jeder Formulierung zu feilen.
Die Angst, sich von dem Gelesenen zu lösen
Sobald Sie mit dem Schreiben beginnen, fällt es Ihnen schwer, Ihre Gedanken in eigene Worte zu fassen? Keine Ihrer Formulierungen kommt an die von Ihnen gelesenen Wissenschaftler heran? Zugegeben, Respekt vor den Quellen ist wichtig, aber legen Sie die Bücher doch mal ganz weit weg. Schreiben Sie dann fünf bis zehn Minuten einfach drauflos, ohne nachzudenken und den Stift abzusetzen. Diese sogenannte Free-Writing-Methode wird Ihnen helfen, Ihr Wissen in eigenen Worten wiederzugeben und die Schreibblockade aufzulösen.
Die Einsamkeit des Schreibens
Stunden-, tage-, manchmal wochenlang zu Hause alleine an einem wissenschaftlichen Text zu arbeiten, kann zum Problem werden. Wenn es mit dem Schreiben dann nicht mehr so recht klappen will, lohnt es sich, mit dem Notizbuch oder Laptop umzuziehen und es woanders auszuprobieren. Ab ins Café oder – falls Sie Ruhe brauchen – in die Bibliothek! Oft reicht schon ein einfacher Ortswechsel oder ein Gespräch, um neue Inspiration zu finden und die Schreibblockade zu überwinden.
Und machen Sie mal Pausen
Eine Schreibblockade kann schliesslich auch ein Zeichen dafür sein, dass Sie eine Pause brauchen. Haben Sie dann den Mut, den Stecker zu ziehen. Es macht keinen Sinn, wenn Sie unproduktiv am Schreibtisch sitzen. Gehen Sie raus und treffen Sie Freunde. Gerne können Sie Ihrem Ärger Luft machen und ordentlich über die fiese Schreibblockade schimpfen, die es wagt, Ihren Schreibfluss zu stören – denn morgen ist auch noch ein Tag und dann sieht es vielleicht schon ganz anders aus.
Unser Angebot: Haben Sie eine Schreibblockade und das Weiterschreiben fällt Ihnen schwer? Dann senden Sie uns Ihr bisher Geschriebenes und wir unterziehen es einem gründlichen Lektorat. Im Rahmen einer Überprüfung des ‹Roten Fadens› geben wir Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie möglicherweise weiterfahren könnten.