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Der rote Faden – so spinnen Sie ihn in Ihrer Arbeit

„Ihr wissenschaftlicher Text muss einen roten Faden haben“, hören Sie den Dozenten bei der Besprechung Ihrer anstehenden Abschluss- oder Semesterarbeit sagen. Sie nicken und notieren: „Arbeit soll roten Faden haben.“ Doch leichter notiert als getan. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den roten Faden beim Schreiben spinnen und nicht wieder verlieren.

„Ihr wissenschaftlicher Text muss einen roten Faden haben“, hören Sie den Dozenten bei der Besprechung Ihrer anstehenden Bachelorarbeit oder Masterarbeit sagen. Sie nicken und notieren: „Arbeit soll roten Faden haben.“ Doch leichter notiert als getan. Was sich dahinter verbirgt, ist oftmals keineswegs klar. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den roten Faden beim Schreiben aufbauen und nicht wieder verlieren.

Der Weg ist das Ziel

Der berühmt-berüchtigte rote Faden – er zeichnet eine sehr gute Diplomarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit aus. Es gilt, einen Bezug der einzelnen Sätze, Absätze und Kapitel untereinander herzustellen, die Fragestellung und vor allem den Leser und die Leserin nicht aus den Augen zu verlieren. Die folgenden Tipps und Anleitungen lassen sich unkompliziert in Ihre Schreibarbeit integrieren.

Denken Sie an den Leser und an die Leserin

In erster Linie bauen Sie den roten Faden erfolgreich auf, indem Sie sich in den Leser hineindenken und Ihren Text aus seiner Sicht übersichtlich und logisch nachvollziehbar strukturieren. Es ist von zentraler Bedeutung, dass Sie leser- und nicht autorenzentriert schreiben: Anstatt „Was will ich sagen?“ sollten Sie sich also stets fragen „Was muss der Leser wissen?“.

Formulieren Sie eine klare Frage

Für sich selbst formulieren Sie das Thema Ihrer Arbeit am besten als Frage. Das heisst nicht, dass Sie die Frageform bei der schriftlichen Ausarbeitung tatsächlich übernehmen müssen. Aber während des Schreibens ist für das Spinnen des roten Fadens von Vorteil, wenn Sie jederzeit eine konkrete Forschungsfrage vor Augen haben, die es zu beantworten gilt.

Die Gliederung ist ein wichtiges Hilfsmittel

Eine übersichtliche Gliederung Ihrer Arbeit bietet für den roten Faden ein wertvolles Gerüst, an dem Sie sich beim Schreiben orientieren können. Zudem ist der logisch durchdachte Aufbau mit aussagekräftigen Überschriften für den Leser ein Wegweiser zum Verständnis Ihrer Argumentation. Neben der Gliederung in Einleitung, Hauptteil und Schluss sowie in Kapiteln und Unterkapiteln gibt es weitere Regeln, mit denen Ihr Text leicht nachvollziehbar und leserfreundlich strukturiert werden kann.

Spinnen Sie Ihren roten Faden stets:

  • vom Allgemeinen zum Besonderen
  • vom Bekannten zum Unbekannten
  • vom Alten zum Neuen
  • von der Theorie zur Praxis

Konsistenz und Kohärenz – auf allen Ebenen

Der rote Faden soll in allen Bereichen Ihrer Arbeit erkennbar sein: im Aufbau mit überleitenden Textpassagen, auf der gedanklichen Ebene durch die logische Verknüpfung der Argumente und auf der sprachlichen durch schlüssige Satzkonstruktionen mit geeigneten Bindewörtern.

Aufbau der Inhalte

Bezüglich des Aufbaus Ihrer Arbeit sollten Sie darauf achten, dass jeder Absatz einen in sich geschlossenen Gedankenschritt behandelt und einen Kernsatz, d. h. eine zentrale Aussage, hat. Machen Sie sich bewusst, welche Funktion die einzelnen Textpassagen innerhalb Ihrer Arbeit haben und wie sie miteinander zusammenhängen. Überlegen Sie dann, wie Sie dem Leser das Zusammenwirken am besten verdeutlichen. Sie können z. B. zu Beginn jedes Abschnitts kurz darstellen, was ihn erwartet. Am besten prüfen Sie nach Fertigstellung Ihrer Arbeit, ob ein Leser, der nur die Einleitungssätze liest, im Groben versteht, worum es in Ihrem Text geht.

Konstruktion der Sätze

Das wichtigste Gliederungsmittel für den roten Faden innerhalb der Sätze sind Bindewörter wie Konjunktionen, Adverbien und Präpositionen (z. B. deshalb, darum, weil, denn, einerseits … andererseits etc.). Sie helfen dabei, den Aufbau Ihrer Formulierungen deutlich darzustellen, da sie die Aussagen inhaltlich-logisch in Beziehung zueinander setzen. Achten Sie aber stets darauf, möglichst kurze und einfache Sätze zu formulieren sowie Wortwiederholungen und inhaltliche Reproduktionen zu vermeiden. Jedes verwendete Fachwort sollte bei der erstmaligen Verwendung kurz erklärt werden – so ist der rote Faden leichter zu erkennen und Ihr Text leserfreundlich.

Faustregel:

  • Jeder Satz hat eine klare Aussage.
  • Jeder Absatz erklärt einen Gedanken.
  • Jedes Kapitel thematisiert eine Gedankengruppe.

Den Text immer wieder lesen und überarbeiten

Nur wenige Menschen sind imstande, einen Text in einem Rutsch von vorne bis zur perfekten Endfassung zu schreiben. Meistens entsteht er in einem mühsamen Prozess kontinuierlicher Korrekturen und Verbesserungen. Wichtig ist, dass der Leser einen roten Faden erkennt und die Argumentation auf dem Weg zur Beantwortung der Forschungsfrage nachvollziehen kann. Dabei hilft vor allem auch ein direktes Leser-Feedback – also: die Arbeit immer wieder überarbeiten, selber lesen und andere lesen lassen.

Unser Angebot: Falls Sie nicht sicher sind, ob der rote Faden in Ihrer Arbeit überall deutlich zu erkennen ist, wenden Sie sich gerne an uns.

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