Sie haben ein interessantes Thema für Ihre Bachelorarbeit oder Masterarbeit gefunden? Nun geht es auf die Suche nach der relevanten Fachliteratur. Sie ist die Basis für Ihren wissenschaftlichen Text – doch die passenden Publikationen und Quellen zu finden, ist gar nicht so einfach. Wir geben Ihnen Tipps und Hinweise für eine erfolgreiche Literaturrecherche.
Planen Sie genügend Zeit ein
Soviel ist sicher: Eine gute Literaturrecherche braucht Zeit, ist unverzichtbar und lohnt sich. Kalkulieren Sie daher etwa 20–30 % der gesamten Arbeitszeit dafür ein. Bei sechs Monaten bis zum Abgabetermin sind das also etwa vier bis sechs Wochen. Eine gründliche Recherche ist nie ganz beendet, denn auch während des Schreibens werden Sie durchaus noch interessante Literatur entdecken, wobei die Hauptsuche in den Wochen vor dem eigentlichen Schreibprozess stattfindet.
Erstellen Sie eine Liste mit Suchbegriffen
Vorab sollten Sie für Ihre gezielte Literaturrecherche eine übersichtliche Tabelle mit allen relevanten Suchwörtern rund um Ihr Thema erstellen. Dazu gehören: Ober-, Unter- sowie verwandte Begriffe, Synonyme, Abkürzungen und ggf. deren Übersetzung. Am besten nehmen Sie dafür neben Lexika und Fachwörterbüchern einen Thesaurus zur Hilfe. So steigen Sie gut vorbereitet in die Suche ein und setzen sich zudem bereits inhaltlich mit Ihrem Thema auseinander.
Startpunkt der Recherche: die Bibliotheken Ihrer Hochschule
Die bedeutsamsten Adressen für Ihre Recherche sind zunächst nicht Internet-Suchmaschinen wie z. B. Google, sondern die Haupt- bzw. Fachbereichsbibliotheken Ihrer Hochschule und der dort verfügbare digitale Bibliothekskatalog OPAC (Online Public Access Catalogue). Dort geben Sie die Suchbegriffe von Ihrer Liste ein und variieren sie immer wieder, um ein umfassendes Rechercheergebnis zu den einzelnen Aspekten Ihres Themas zu erhalten.
Denken Sie bei der OPAC-Recherche daran, zwischen den einzelnen Datenbanken zu wechseln. Häufig ist der Katalog der Hauptbibliothek von denen der Fachbibliotheken und der Zeitschriftendatenbank getrennt. Zudem erhalten Sie als Studierende/-r über Ihre Universitätsbibliothek oft kostenlosen Zugang zu weiteren Literaturdatenbanken.
Tipp: Die Online-Zugänge für die Bibliotheken weiterer Universitäten finden Sie auch über Google. Einfach den Namen der Uni bzw. der Bibliothek und den Begriff ’OPAC‘ eingeben.
Recherchieren Sie systematisch
Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei der Literaturrecherche vom Allgemeinen zum Speziellen vorzugehen. Als Einstieg in den ’Literatur-Dschungel‘ bieten sich z. B. Lehr- und Handbücher an. Danach gehen Sie über zu Monographien und Sammelbänden. Sie eignen sich hervorragend, um einen Überblick zu erhalten bzw. als Sprungbrett in die Primärquellen und bieten zudem einen Einstieg in das sogenannte ’Schneeballsystem‘. Sehen Sie sich dafür die Literaturverzeichnisse an und suchen Sie nach interessanten Titeln oder Autoren.
Als nächstes lesen Sie gezielt Fachartikel in wissenschaftlichen Zeitschriften. Sie behandeln häufig spezifischere Fragestellungen als z. B. Bücher. Je weiter Sie in das Thema eindringen, desto präziser werden Ihre Fragen und spezieller die Literatur.
Tipp: Bei der Recherche ist es wichtig, sich buchstäblich nicht zu verzetteln. Um Zeit zu sparen, reicht es oft, jeweils nur Ausschnitte aus einzelnen Werken zu lesen.
Besorgen Sie sich Literatur per Fernleihe
Wenn es ein bestimmtes Werk oder einen Beitrag an Ihrer Hochschule nicht gibt, ist das kein Grund zu verzweifeln. Stattdessen können Sie meistens die Fernleihe nutzen. Wie das an Ihrer Hochschule funktioniert, sagen Ihnen die Mitarbeiter/-innen der Bibliothek. Manchmal kann es allerdings etwas dauern, bis die Fernleihe ankommt. Bestellen Sie also nicht zu spät!
Tipp: Spezielle Zeitschriftenartikel können Sie auch in Fachdatenbanken oder auf Zeitschriftenportalen finden – z. B. Ingenta Connect oder JSTOR.
Trennen Sie die Spreu vom Weizen
Insgesamt werden Sie sicher sehr viel Primär- und Sekundärliteratur für Ihr Thema finden. Das sagt aber nichts über die Qualität aus. Diese müssen Sie dann natürlich selbst beurteilen. Dafür gilt die Faustregel: Mit der Literatur ist es wie mit Websites – sie ist umso relevanter, je häufiger andere Publikationen sich auf sie beziehen.
Tipp: Benutzen Sie vorzugsweise neuere Literatur und belegen Sie Ihre wissenschaftlichen Argumente möglichst immer mit Zitaten aus der Primärliteratur.
Nutzen Sie die Internetrecherche
Neben dem Angebot der Bibliotheken bietet das Internet eine Reihe von wissenschaftlichen Spezialsuchmaschinen, die Sie in jedem Fall nutzen sollten. So manchen Aufsatz und die ein oder andere Quelle werden Sie nur dort finden. Zudem bietet Ihnen das Internet ein Schneeballsystem par excellence. Doch auch hier gilt es, sich nicht zu verzetteln. Einmal angefangen zu recherchieren, können Sie sich mit den zahlreichen Links leicht im Unendlichen des World Wide Webs verlieren.
Unser Angebot: Haben Sie genügend Literatur gefunden, die nun in eine gut lesbare Form gebracht werden soll? Wenden Sie sich an uns – Wir helfen Ihnen gerne im Rahmen eines Lektorats.